Foto:  T. Hegenauer

Jakob Pfeffer, Bildhauer und Maler

 

Der gebürtige Rottweiler Jakob Pfeffer stammte aus einfachen Verhältnissen, sein Vater war Fuhrmann und Nebenerwerbslandwirt. Als Junge ging er vermutlich bei Bildhauer Theodor Aberle in die Lehre und absolvierte zudem eine Ausbildung zum  Uhrenschildmaler in Furtwangen. 1850 machte er sich selbständig, im Jahr darauf bezog er eine eigene Werkstatt neben dem Gasthaus „Zum Hasen“.

Pfeffers sakrale Bildhauerarbeiten sind der Neugotik verpflichtet. Erhalten geblieben ist die ausdrucksvoll gestaltete Ölberggruppe an der Außenseite der Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul in Spaichingen (1856). Zwei Einzelfiguren eines Ölbergs, der aus dem Raum Spaichingen-Tuttlingen stammt, sind in der Witthoh-Kapelle bei Immendingen zu sehen.

In Privatbesitz befindet sich ein barocker Fronleichnamsaltar mit Assistenzfiguren, die von Pfeffer signiert sind. Im Kunsthandel wurde 2019 ein Flachrelief in Farbfassung mit einer Ecce-Homo-Darstellung angeboten. Die Rückseite zeigt die Aufschrift  „J. Pfeffer Rottweil 1856“.

Als gelernter Maler versah er seine Werke in der Regel mit Farbfassung. Fassarbeiten sind zudem für die Pfarrkirche Leinstetten belegt.

Vermutlich geht die Larve von Drehers Biss (1862) auf ihn zurück, sowie einige ähnliche Biss-Larven jener Jahre. Jakob Pfeffer starb 1867 im Alter von nur 47 Jahren.

Wolfgang Vater